Hin und wieder bin ich der festen Überzeugung, dass Männer und Logik in zwei verschiedenen Welten existieren. Ich bin zur Zeit bei meinem Freund in England. Zusammen mit seinen zwei besten Freunden teilt er sich jetzt eine WG. Das Haus hat drei Schlafzimmer (wobei eins allerdings die Größe einer Abstellkammer hat) und ein riesiges Wohnzimmer.
Zwei dieser drei Jungs haben Freundinnen.

Aus irgendeinem Grund haben sie die Zimmer jetzt so verteilt: Größtes Schlafzimmer: Junge mit Freundin, kleineres Schlafzimmer: Junge ohne Freundin, kleinstes Schlafzimmer: Abstellkammer, Arbeitszimmer und mein Freund hielt es für eine klasse Idee, dass er das Wohnzimmer kriegt. Da hat er sich jetzt seine Matratze in eine Ecke gelegt und einen Sichtschutz drumrumgebastelt. Allerdings sitzen alle abends bei ihm im Zimmer und gucken fern, und morgens um 7.30 kommt der erste Mitbewohner durch's Zimmer gerannt, denn das Wohnzimmer ist der Durchgang zur Küche. Privatsphäre gleich Null! Anstelle zu sagen: "Die zwei in festen Beziehungen kriegen die vernünftigen Schlafzimmer, dann sind die etwas ungestörter." Pustekuchen.

Mein Freund meint jetzt, dass er das Wohnzimmer gekriegt hat, weil er am geselligsten sei. Aber ich denke mir, dass die drei zusammen das Haus ausgesucht haben. Warum konnten sie sich für keins entscheiden, dass drei ungefähr gleichgroße, abschließbare Zimmer hat? Die Klamotten meines Freundes sind über das ganze Haus verteilt, weil er nicht wirklich ein eigenes Zimmer hat. Hier benutzt er den Schrank, da die Abstellkammer.... weil im Wohnzimmer neben zwei Sesseln, einem Fernseher samt Tisch und einer 2-Sitzer-Couch nicht viele Möbel stehen.

Mein Freund sieht das alles nicht so eng. Aber ich find's schon komisch jedes Mal wenn man Schritte hört zu denken, dass da gleich einer im Zimmer steht. Sein Mitbewohner ohne Freundin hätte das normale Schlafzimmer gekriegt, denn "was nicht ist kann ja noch werden." Vielleicht bin ich ja egoistisch, aber hin und wieder ein bisschen Privatsphäre wäre doch schon ganz nett.....